Pänatale Array-CGH-Diagnostik

Indikationen zur Array-CGH
Die Array-CGH kann bei sonographischen Auffälligkeiten des Fetus oder bei einem auffälligen Chromosomenbefund zur weiteren Abklärung indiziert sein. Wenn etwa bei einem Elternteil eine balancierte Chromosomenveränderung vorliegt, können durch die Array-CGH Unregelmäßigkeiten der Gendosis im Bereich der Bruchpunkte nachgewiesen werden.
Kleine Deletionen und Duplikationen, welche die Ursache von mentaler Retardierung und/oder genetischen Fehlbildungssyndromen sein können, sind mit der Array-CGH diagnostizierbar. Die erweiterte pränatale Diagnostik soll den werdenden Eltern und den betreuenden Ärzten weitere Informationen über chromosomale Auffälligkeiten geben und sie dadurch in die Lage versetzen, die richtigen Entscheidungen über den weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu treffen.
Schwierigkeiten bei der Array-CGH
Bei der Befundung und Interpretation der Ergebnisse einer Array-CGH können in bestimmten Fällen Probleme auftreten. Dies kann vorkommen, wenn z. B. Deletionen oder Duplikationen im Genom gefunden werden, die in der Literatur bisher noch nicht beschrieben sind. In diesen Fällen kann es schwierig sein zu beurteilen, ob die Veränderung von Bedeutung ist. In der Regel werden bei Auffälligkeiten im Array auch die Eltern untersucht um festzustellen, ob die Deletion oder Duplikation neu entstanden ist oder ob bereits ein Elternteil diese chromosomale Veränderung trägt.
Array-CGH und genetische Beratung
Solche Situationen machen deutlich, wie wichtig eine genetische Beratung und die intensive Auseinandersetzung mit der individuellen Situation sind. Es können nur „Zugewinne“ oder „Verluste“ von genetischem Material erkannt werden. Balancierte Translokationen oder Inversionen können nicht entdeckt werden. Auch Punktmutationen oder Basenveränderungen, die Ursache von vielen monogenen Erkrankungen, wie z. B. Mukoviszidose oder Skelettdysplasien, sind, können mit der Array-CGH nicht entdeckt werden. Bestimmte Mosaike oder weibliche Triploidien können ebenfalls nicht erkannt werden.
So funktioniert die Array-CGH
Auf einem Glasobjektträger befinden sich definierte DNA-Fragmente, die das menschliche Genom gleichmäßig abdecken. An diese binden die zugehörigen Abschnitte der zu untersuchenden DNA, die mit einer genomischen Referenz-DNA verglichen wird. Beide DNA-Proben werden mit unterschiedlichen Fluoreszenzfarbstoffen markiert und binden anschließend auf dem Array. Mit Hilfe eines Scanners werden die Fluoreszenzsignale detektiert. Je nach Stärke des Fluoreszenzsignals kann man feststellen, ob beide DNAs in gleicher Menge gebunden wurden. Dadurch lassen sich Deletionen oder auch Duplikationen über das gesamte Genom feststellen. Man spricht daher auch von molekularer Karyotypisierung oder von einer vergleichenden Genomhybridisierung.

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