Epigenetik – Wie traumatische Erlebnisse das Erbgut prägen

Es gilt schon länger als sicher, dass ungünstige Lebensumstände, extremer Stress und traumatische Erfahrungen sich dauerhaft in unser Erbgut brennen und an die nächste Generation weitergegeben werden können. Neurobiologen der ETH Zürich fanden nun einen entsprechenden molekularen Mechanismus: Sie entdeckten, dass Stress zu einem Ungleichgewicht von Mikro-RNAs in Blut, Gehirn und Spermien führen kann. Mikro-RNAs regulieren das Erbgut in Zellen und steuern z. B., wie viele Kopien eines bestimmten Proteins produziert werden. Die Forscher fanden heraus, dass sich der Gehalt von Mikro-RNAs in Spermien von Mäusen veränderte, die Stress-Situationen ausgesetzt waren. Diese Information wurde auch an die Nachkommen weitergegeben. Es wird vermutet, dass über den gleichen Mechanismus auch andere erworbene Eigenschaften weitervererbt werden können.

Quelle: Gapp et al. Nature Neuroscience. Mai 2014. 17:667-669.



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