Ist es gut ein "Softie" zu sein?
In Sachen Partnerschaft bei Tieren ist klar: Die Weibchen „fliegen“ auf die stärksten Männchen, schwächere Typen gehen oft leer aus. Sind sie die geborenen Verlierer? Auf dem Kongress der Euro- päischen Gesellschaft für Evolutionsbiologie präsentierten Wissenschaftler neuste Erkenntnisse, warum es auch Vorteile hat, kein Supermann zu sein, und es in der Natur immer eine große Anzahl von „Softies“ geben wird. Gezeigt werden konnte dies am Beispiel von Sturmböcken. Die Tiere mit den größeren Hörnern finden leichter eine Partnerin und haben mehr Nachwuchs, aber sie sterben auch früher. Die Wissenschaftler untersuchten 1750 Schafe über zwei Dekaden. Sie fanden zwei Allele für die Horngröße, eines für große und eines für kleine Hörner. Wie erwartet haben Sturmböcke mit beiden Allelen für große Hörner, die größten Hörner und auch am meisten Nachwuchs, etwa drei Junge pro Jahr. Sturmböcke, die zwei Allele für kleine Hörner tragen, bringen es nur auf 1,6 Nachkommen pro Jahr. Dafür haben sie aber eine 75-prozentige Überlebenschance für jedes Jahr, ihre großhornigen Konkurrenten nur 61 Prozent. Als mögliche Begründung gaben die Wissenschaftler an, dass die Tiere mit den kleinen Hörnern mehr Zeit haben für die Nahrungssuche und -aufnahme als ihre Kollegen, die primär mit den Weibchen beschäftigt sind.

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